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14.03.2024 | Pressemitteilung

Syrien: 13 Jahre verheerender Krieg

Die Menschen im Nordwesten Syriens brauchen dringend eine Perspektive – humanitäre Situation so schlimm wie nie

Verteilung warmer Mahlzeiten in einem Flüchtlingscamp in Syrien. Im Vordergrund ein Helfer mit Welthungerhilfe-Logo auf der Rückseite seiner Jacke.
Verteilung warmer Mahlzeiten in Nordwestsyrien. Die Menschen sind vor Gewalt im Land geflohen und auf humanitäre Hilfe angewiesen. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 14.03.2024. Die Welthungerhilfe ist alarmiert über die nach wie vor katastrophale humanitäre Situation in Nordwestsyrien. Nach 13 Jahren Krieg sind rund zwei Drittel der 22,1 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. 12 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, wissen nicht, wie sie sich sicher ernähren sollen.

Eine tiefe Wirtschaftskrise, der Verlust von Arbeitsplätzen als Folge der Corona Pandemie und steigende Preise haben die Not noch verstärkt. In Nordwestsyrien, wo die Welthungerhilfe arbeitet, sind rund 4,1 Millionen von insgesamt 4,5 Millionen Bewohnern auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Statement Roxana Romanica (Programmleiterin Nordwestsyrien) nach Projektbesuch im Flüchtlingscamp Talha/Azaz:

„Es war schwer zu ertragen, wie die Menschen im Flüchtlingscamp Talha/Azaz in Nordwestsyrien leben müssen. Nach 13 Jahren Bürgerkrieg wird die Not der Familien immer größer und gleichzeitig werden die Mittel für die Unterstützung immer knapper.

Viele Geflüchtete haben mir berichtet, dass der Fokus der Aufmerksamkeit auf der Ukraine oder auf Gaza liegt und die Vertriebenen im Nordwesten Syriens das Gefühl haben, sozusagen im Windschatten dieser Kriege, vergessen zu werden. Gleichzeitig kommt es in dieser Region seit Anfang Oktober 2023 immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen bereits viele Menschen getötet und verletzt wurden.

Der Mangel an allem hat mich schockiert: der Mangel an verfügbaren Nahrungsmitteln durch massive Kürzung der Lebensmittelrationen, der Mangel an Infrastruktur, der fehlende Zugang zu Sanitäreinrichtungen, die für uns alle zu Hause ganz normal sind oder auch der Mangel an Schulen für die Kinder.

Das Factsheet fasst die aktuelle Lage in Syrien sowie die Arbeit der Welthungerhilfe vor Ort zusammen.

Die Bedürfnisse der Geflüchteten sind seit Beginn der Krise die gleichen geblieben, aber die Zahl der Bedürftigen ist gestiegen. Noch mehr Menschen wurden vertrieben, aber die Hilfeleistungen nehmen stark ab. Deshalb reduzieren viele Familien ihre Mahlzeiten oder lassen sie ganz ausfallen. Aus größter Not heraus, sehen sich immer mehr Eltern gezwungen, ihre Kinder zum Arbeiten oder Betteln zu schicken oder junge Mädchen früh zu verheiraten. Das Erdbeben vom 06. Februar 2023 hat die gesamte Situation verschärft.

Die Botschaft der Geflüchteten an die internationale Gemeinschaft lautet: Bitte vergesst uns nicht, wir sind weiterhin hier, die Menschen in Syrien, sie brauchen weiterhin Unterstützung, und mit der Verknappung der Mittel wird ihre Situation immer katastrophaler.“

Roxana Romanica (Programmleiterin Nordwestsyrien) steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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