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27.05.2024 | Pressemitteilung

Statement: Brüsseler Konferenz zur Zukunft Syriens

Welthungerhilfe fordert Einsatz bereits zugesagter Geldmittel und mehr Bemühungen zur langfristigen politischen Lösung des Konfliktes in Syrien

Vier Personen, zwei von ihnen in Uniformen von Hilfsorganisationen, in einem Flüchtlingslager in Syrien. Die Umgebung besteht aus provisorischen Unterkünften, die mit blauen und weißen Planen bedeckt sind.
Mitarbeitende von Hilfsorganisationen im Flüchtlingscamp Talha im Nordwesten Syriens. Die Menschen in der Region leiden seit 13 Jahren unter dem Bürgerkrieg in Syrien und unter den Spätfolgen des Erdbebens im Februar letzten Jahres. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 24.05.2024. Die Brüsseler Konferenz zur Zukunft Syriens und der Region im Nordwesten Syriens am 27. Mai soll finanzielle Unterstützung für Syrerinnen und Syrer und ihre Aufnahmegemeinschaften in Nachbarländern mobilisieren und politische Lösungen des Konflikts anstoßen.

Statement Jesco Weickert, Regionalleiter für NW Syrien:

„Die Welthungerhilfe fordert, dass schon früher zugesagte finanzielle Mittel endlich fließen und es nach 13 Jahren Krieg und Vertreibung im Nordwesten Syriens zu einer langfristigen politischen Lösung des Konfliktes kommt.

Von den fünf Millionen Menschen im Nordwesten sind 3,6 Millionen laut UN auf humanitäre Hilfe angewiesen, vor allem auf Nahrungsmittellieferungen. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist aber die humanitäre Unterstützung für Nordwest-Syrien im Moment nur zu unter zehn Prozent finanziert.

Natürlich gibt es auch in anderen Regionen der Welt große Krisen, aber es wäre fatal, wenn wir das Leid der einen Menschen gegen das Leid anderer aufrechnen. Ich komme gerade aus Azaz/Provinz Aleppo zurück, das ist kurz hinter der türkischen Grenze und habe mir die Situation im Flüchtlingscamp Talha im Nordwesten des Landes angeschaut. Die Menschen in der Region leiden bereits seit 13 Jahren unter dem Bürgerkrieg in Syrien und dazu noch unter den Spätfolgen des Erdbebens im Februar letzten Jahres.

Obwohl es in dem Gebiet seit fünf Jahren einen Waffenstillstand gibt, ist weiterhin sehr viel Gewalt im Spiel durch die Kämpfe zwischen verschiedenen Gruppen und entlang der Grenze zu den Regionen, die von der syrischen Regierung kontrolliert werden.

Das Factsheet fasst die aktuelle Lage in Syrien sowie die Arbeit der Welthungerhilfe vor Ort zusammen.

Bei meinem Besuch in einem Camp für Binnenvertriebene haben mir Geflüchtete erzählt, dass sie so oft vertrieben worden sind und sich schließlich in einer Gruppe von 100 Menschen zusammengeschlossen haben und von ihren letzten Ersparnissen ein Stück Land kauften, auf dem sie seit drei Jahren leben. Auf die Frage nach der Zukunft, kam vom Leiter der Gruppe als Antwort: Einfach weitermachen und etwas zum Essen anbauen und hoffen, dass es irgendwie eine Zukunft gibt.

Diese Augenzeugenberichte verdeutlichen, wie dringend eine dauerhafte politische Lösung für die Region gefunden werden muss. Hilfe ist immer nur eine Brücke, sie kann nicht auf Dauer die Bedürfnisse der Menschen befriedigen. Die Menschen müssen die Möglichkeit bekommen, sich selbst etwas aufzubauen und ein Leben in Würde führen.“

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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